Zeitzeuge zu Besuch im Berufskolleg

Herr Kurt Siegel Jahrgang 1930 besuchte am 21.3.19 den GGK-Unterricht "Nationalsozialismus in Oberndorf" der BK-Standard-Klasse.


"Sport , Geländespiele, schwimmen, Panzer fahren, Zeltlager ,Fußball.....welcher Junge ist da nicht begeister?"
Als 10-Jähriger 1940 in der Volksschule zogen die Kinder Wollfäden auf Landkarten, um die HKL (Hauptkampflinien) der deutschen Wehrmacht zu verfolgen. Es gab eine große Begeisterung über die Blitzsiege in den Schulklassen und im Volk.
Mit ca. 14-15 Jahren sollten die Jungs das Deutsche Reich verteidigen. Sie mussten im Volkssturm mit alten Kämpfern des 1. Weltkrieges kämpfen: Mit Panzerfaust / Karabinern mussten sie umgehen können, jedoch schickten die alten Kämpfer die Kindersoldaten nach Hause, als sie Oberndorf vor den Franzosen verteidigen sollten.
Als 13-Jähriger schlichen er und seine Freude in den Wald Richtung Eichendorfer Straße, um zu sehen, was dort heimlich geschah:Exekutionen von polnischen Zwangsarbeitern . Ihr Vergehen: "Liebe" mit einer Oberndorferin. Auch diese wurde bestraft: Öffentliches Haare abschneiden. Auch berichtete er von den "wandelnden Knochengerüsten" also den Sträflingen des Arbeitserziehungslagers Aistaig, die die Boller Steige von den Wachleuten hinaufgetrieben wurden, um im Schömberger Bergwerk zu arbeiten.
Noch lange stellten die Schüler Fragen. Sie bedankten sich bei Herrn Sigel, ebenso er, dass er berichten durfte.